Wie wird Frau eigentlich Prozessoptimiererin?
Von der Floristin zur IT-Projektleiterin
Von der Floristin zur IT-Projektleiterin
Mit der Liebe zur Technik geboren und als eins der ersten Mädchen im Informatikkurs in der Schule, als eine der ersten in der Ausbildung zur Fachinformatikerin für Systemintegration, erkannte ich sehr früh das riesige Potenzial von IT-Systemen als Unterstützung der täglichen Arbeit in Unternehmen.
Ebenso erkannte ich die Schwierigkeiten, die Menschen damit hatten, sich auf Systeme einzustellen. Sie hatten Angst vor dem Neuen, Angst um ihren Arbeitsplatz, Angst vor Veränderung, Angst davor nicht mehr gebraucht zu werden. Seit ich in dem Beruf arbeite, kämpfen Menschen gegen die Technik.
So wehrten sie sich mit Händen und Füssen gegen die Neuerungen, die die Technik in den folgenden Jahren mit sich brachte. Ich war damals als Systemadministratorin täglich mit den Problemen der Menschen beschäftigt, was mich krank machte. Sie lösten nicht die ursächlichen Probleme, sondern sahen die Systeme als ihren Feind an und die Administratoren als diejenigen, die dafür eingestellt worden waren, sich ihren Frust anzuhören und im Handumdrehen die Probleme zu lösen. Nicht selten wurde das System als „Schuldiger“ gesehen.
So bürgerte es sich ein, dass Mitarbeiter in der IT immer weniger als Menschen mit Gefühlen gesehen wurden. Für mich persönlich stellte sich dementsprechend 2012 die Frage, ob dieser Beruf das Richtige ist. Ich überlegte, nochmal ganz von vorne zu beginnen ohne Erfahrung in einem ganz anderen Beruf zu starten.
Ich überlegte sehr genau, ob ich den Beruf aufgebe und auch lange. Ich entschied mich damals und zum Glück heute, weiter zu machen. Allerdings veränderte ich meine Sicht- und Arbeitsweise. Ich ging dazu über mich mehr dafür zu interessieren, wie Probleme entstehen. Hier ein kleines Schlüsselerlebnis: Eine Kollegin vom ServiceDesk, der die Anfragen entgegennahm, kämpfte mit einem Kunden, dessen Meldungen so verwirrend waren, dass sie nicht ordentlich abgearbeitet werden konnten. Das Projekt war sehr wichtig und der Druck hoch. Die Lösung: Der Kunde sollte künftig nur ein Problem pro Meldung nennen. So wurden die Probleme in ihre Bestandteile zerlegt und es konnte sauber abgearbeitet werden. Die Wirksamkeit kleiner aber exakter Maßnahmen wurde mir bewusst.
In den folgenden Jahren ging ich immer mehr dazu über in Prozessen zu denken und machte auch entsprechende Zertifikate. Ich fing immer mehr an, quer zu denken, die genauen Anliegen zu erfragen. Denn ein Problem bestand darin, dass IT-Support versucht das Problem des Kunden zu lösen, aber nie danach fragt, was das eigentliche Anliegen ist. Und das führte zu vielen Missverständnissen.
Ich begann also immer mehr Fragen zu stellen. Ich schaute, welche Rolle ich bauchte, um grundlegend etwas zu ändern.
2016 entschloss ich mich, den Support (reaktiv) zu verlassen und Projektleiter für IT-Projekte zu werden (proaktiv). Die Erkenntnis, dass ich sie Seiten wechseln muss, kam aus einer Persönlichkeitsanalyse. Ich glaubte, dass ich so viel mehr Einfluss auf das Gelingen bei der Einführung von IT-Systemen haben würde. Es gab die Möglichkeit einer staatlichen Förderung – dafür an der Stelle herzlichen Dank. Der Abschluss entspricht dem Niveau des Bachelors. Auch wenn ihn kaum jemand kennt, er ist rechtlich anerkannt. Ich sorgte so sicherheitshalber schon mal für eine spätere Einstufung in ein Vergütungssystem.
Mein alter Arbeitgeber war absolut unflexibel mich zu unterstützen. So kündigte ich mal wieder und ging woanders hin. Dort leitete ich von Beginn an Projekte und konnte alle Theorie direkt in die Praxis umsetzen. Der Lehrgang selbst fand neben der normalen Arbeit statt – eine echte Herausforderung. Ich habe Kinder. Ich lernte, dass es weit mehr brauchte, als fachliche Kenntnisse, um ein Projekt zu leiten. Es gibt so viele Widerstände und unausgesprochene Dinge, die die Projekte bremsten. Die Technik war das kleinste Problem. Oft begegneten mir wirre Abläufe, die in geordnete IT-Systeme übergehen sollten. Das war manchmal ganz schön schwierig. Ich lernte Geduld, Zuhören, Politik, Gerüchte ausräumen, Überzeugungsarbeit leisten, motivieren, nachfragen, Details beobachten. Ich liebte diese Arbeit, so anstrengend sie auch war. Ich freute mich, wenn es klappte. Manchmal lies der Erfolg lange auf sich warten. An der Stelle ein herzliches Dank an meine Kollegin, die mich immer wieder motivierte und zum Gedankenaustausch zur Verfügung statt. Gemeinsam setzten wir so viele Ideen um.
Meine Projekte stiessen nicht nur auf Freunde, denn sie beinhalteten eine extreme Veränderung im gestandenen Unternehmen. Meine Geduld war am Ende, als ich feststellte, dass das Unternehmen alles dafür tut, beim alten Status zu bleiben und jede neue Bewegung tatsächlich nicht zu lies. So ging ich mal wieder weiter. Man muss Dinge los lassen können. Das hatte ich schon gelernt. Und ich hatte auch sonst viel in dieser Zeit gelernt.
Ich gründete ohne Netz und doppelten Boden mein Unternehmen. Keine Kredite, keine Förderung, keine Sicherung. Ich hatte Angst. Das kann man sich heute kaum vorstellen. Ich erinnere mich genau an jeden einzelnen Zweifel und ich musste einige Tiefs überwinden in der ersten Zeit. Meine Familie, Freunde und Nachbarn machten mir immer wieder Mut und glaubten an mich, sodass der Start glückte. Ich schloss mich einem Netzwerk an und baute Schritt für Schritt Kontakte auf. Die Basis dabei bildeten immer, auch in den unangenehmen Zeiten, meine Werte: Vertrauen, Ehrlichkeit, Mut. Nie kam es mir in den Sinn etwas zu verkaufen, was ich nicht vertrat. Ich glaube, dass diese Einstellung mich weit gebracht hat. Denn um Unternehmen in der Buchführung zu einer Automatisierung zu helfen, muss man in die Details schauen und dafür brauchst es ein tiefes Vertrauen. Das bekommt man nicht einfach so. Über Zeit lernten die Menschen eigentlich mehr mich, weniger mein Produkt kennen und begannen mir zu vertrauen. So halfen sie mir dabei, die ersten Kunden zu gewinnen. Ich war dankbar für jeden Einzelnen. Ich arbeitete hart und viel und verbesserte immer weiter auch meine eigenen Abläufe. Ich lernte sehr viel und ich erhielt sehr viel Unterstützung. Danke dafür.
Nachdem ich meine Zweifel und Unsicherheiten hinter mir lassen konnte, begann ich, Ideen zu sammeln. Die papierlose Buchführung muss einer breiteren Menge an Menschen, wie Startern zu einem erträglichen Preis zugänglich gemacht werden. Daher tüftelt ich aktuell an einem Online-Lars. den ich schon seit einer Weile vorbereite. auch hier gibt es wieder verschiedene Probleme zu lösen, bevor es los gehen kann. Unter anderem muss aus meiner Sicht der Ton sehr gut sein, weil die Leute sonst weg schalten. Man braucht eine Aufnahmesoftware, Licht, einen Plan, eine Plattform, Werbung. Ist alles in Vorbereitung.
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